Haben Sie sich schonmal gefragt, wieso ihre Cocktailkirschen so rot, die Erbsen immer so schön grün und der Rand an jedem Käse so ewig golden glänzt? Dann sind Sie auf der Spur, der sogennannten „E-Nummern“. Diese Lebensmittelzusatzstoffe bringen besonderen Geschmack, oder besondere Farben, eine besondere Konsistenz oder eine besondere Haltbarkeit in unser Essen und Trinken und sind – weil natürlich vorwiegend synthetisch und voller Chemikalien – besonderen Bestimmungen unterworfen. In den 1960er Jahren beschlossen die Aufsichtsbehörden in Europa („E“ wie Europa) eine standardisierte Liste dieser Zusatzstoffe zu erstellen.
Die Geschichte der Lebensmittelzusatzstoffe ist bereits Jahrhunderte alt. Im antiken Rom wurden noch Gewürze wie Safran verwendet, um Lebensmitteln eine satte gelbe Farbe zu geben. Salz und Essig wurden eingesetzt um das Verderben von Lebensmitteln zu verhindern. Heute heißen die Substanzen, die diese (und andere) Aufgaben übernehmen Glutamat, Amaranth oder Tartrazin und sind mit dreistelligen E-Nummern gekennzeichnet. Wir stellen hier die wichtigsten vor, zeigen warum sie Lebensmitteln beigegeben werden und warum sie möglicherweise in Verdacht stehen gesundheitsgefährdend zu sein.
Glutaminsäure und Glutamat (E-Nummer: E621 bis E625)
Dieser Stoff kommt in der Natur vor, wird allerdings auch chemisch hergestellt. Dabei ist das sogenannte Glutamat das Salz der Glutaminsäure und der bekannteste aller sogenannten „Geschmacksverstärker“. Glutamat verleiht als natürlicher Stoff Lebensmitteln wie reifen Tomaten, Käse (z.B. Parmesan, Roquefort), Trauben, Broccoli oder Rindfleisch ihren eigentümlich würzigen Geschmack. Synthetisch wird es mit verschiedenen Chemikalien wie Natrium (E621), Ammonium (E624), Kalium (622), Magnesium (625) oder Kalzium (E623) kombiniert. Die dabei entstehenden Kombinationen werden als Geschmacksverstärker vor allem Lebensmitteln mit hoher Verarbeitungsintensität hinzugegeben. Dazu gehören diverse Tiefkühlkost, Chips und Cracker, Trockensuppen, Tüten-, Dosen und andere Fertiggerichte.
Seit einiger Zeit verweisen immer mehr Wissenschaftler und Experten darauf, dass Glutamat möglicherweise für das Absterben von Zellen, vor allem auch im Gehirn verantwortlich sein und somit auch für das gehäufte Auftreten von Alzheimer und Parkinson ursächlich sein könnte. Einer anderen Vermutung zufolge könnten Glutamate die Funktionsweise des Sättigungshormons Leptin heruntersetzen und damit für unnatürliche Hungergefühle verantwortlich sein. Menschen mit Anfälligkeit hinsichtlich Migräne oder Asthma sollten ebenfalls auf ihren „Glutmat-Konsum“ achten.
Amaranth (E-Nummer: E123)
Ist eine rote Lebensmittelfarbe, mit der vor allem roter Kaviar, Aperitifweine und Liköre sowie andere Spirituosen künstlich „aufgehübscht“ werden. Amaranth wird auf Erdölbasis produziert und ist besonders beständig gegenüber dem Einfluß von Licht und Hitze.
Interessanterweise ist der Einsatz von Amaranth in der Lebensmittelindustrie in den USA sowie in den ehemaligen Ländern der Sowjetunion verboten. Der Azorfarbstoff steht im Verdacht Allergien und Asthma auszulösen, negativen Einfluss auf weibliche Geschlechtshormone zu haben und bei hoher Konzentrierung sogar schädigend für das Erbgut zu sein.
Tartrazin (E-Nummer: E102)
Tartrazin ist ebenfalls ein Azorfarbstoff und wird im Volksmund einfach als „Zitronengelb“ bezeichnet. Er kommt in Apfelsinen, Zitronen, Ananas, Grapefruit, Erdbeeren oder Honig auch als natürlicher Stoff vor, wird in seiner synthehtischen Version allerdings aus Erdöl hergestellt. In dieser Form findet sich Tartrazin in Back- und Süßwaren, in diversen Nachspeisen, in der Limonade, in Schmelzkäse aber auch in Reinigungsmitteln und sogar in Kleidungsstücken wieder.
In der Europäischen Union müssen mit diesem Zusatzstoff versehene Lebensmittel mit einem Extra Warnhinweis versehen werden. Dieser weißt die Käufer darauf hin, dass Tartrazin möglicherweise das Konzentrationsvermögen und die Aktivität von Kindern negativ beeinflussen könnte. Ähnlich wie bei allen anderen künstlichen Lebensmittelfarb- und konservierungsstoffen wird auch bei Tartrazin ein Einfluss auf Häufigkeit und Intensität von Allergien oder Asthma vermutet. In diesem speziellen Fall sollten sich vor allem Menschen mit einer Empfindlichkeit gegenüber Acetylslicyl- und Benzoesäuren in Acht nehmen.
Azorubin (E-Nummer: E122)
Ist ebenfalls ein Azorfarbstoff und ein naher Verwandter von Amaranth. Wenn Krebstier- oder Fischpasten, Soßen oder die Götterspeise besonders schön und satt rot erscheinen, ist darin mit Sicherheit Azorubin verarbeitet.
Obwohl hier keine besonderen Warnhinweise gegeben werden müssen, steht auch dieser synthetische Stoff im Verdacht einen Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit von Kindern zu haben. Es wird ebenfalls vermutet, dass in Azorrubin Aluminium enthalten sein kann, welches als sogenanntes „Metallöstrogen“ die Arbeitsweise der weiblichen Hormone beeinträchtigen kann. Besonders empfindliche Menschen könnten durch Azorubin unter Hausausschlag und dem Auftreten von Ekzemen leiden.
Erythrosin (E-Nummer: E127)
Durch diesen sogenannten „Flourescinfarbstoff“ werden vor allem Kirschen in Gläsern und Cocktailkirschen besonders rot (und somit immer viel röter als die selber eingeweckten Kirschen). Erythrosin hat eine „fluoreszierende“ Wirkung. In dem Fall bedeutet das, dass je säurehaltiger die Umgebung ist das Erythrosin im röter wird. Als synthetischer Konservierungsstoff ist Erythrosin zwar beständig gegen Hitze aber nicht gegen Licht.
Erythrosin hat einen sehr hohen Gehalt an Jod und ist deshalb mit sehr viel Vorsicht zu genießen. Jod löst bei höheren Mengen und einer entsprechenden Fehlfunktion eine sogenannte Schildrüsenüberfunktion aus. Identifizierbar ist diese Fehlfunktion durch ständiges Schwitzen und eine nicht zu kontrollierende Unruhe.
Brillantsäuregrün BS (E-Nummer: E142)
Alles, was im Lebensmittelregal oder in der Süßigkeiten- oder Knabberecke besonders grün schimmert, wurde wahrscheinlich mit diesem künstlichen grün-blau Farbstoff versetzt. Denn Bohnen und Erbsen werden (gerade wenn tiefgekühlt oder getrocknet) mit Brillantsäuregrün farbintensiv gehalten. In Schokolade oder anderen Süßigkeiten wird damit auch der Pfefferminzgeschmack farblich entsprechend „untermalt“.
Bezüglich dieses Lebensmittelfarbstoffes sind für den Menschen nur geringe Mengen verträglich. Als harmlos gilt alles unter etwa 5 Milligramm pro Tag. Allerdings könnte in Brillantsäuregrün (wie auch in den meisten anderen synthtetisierten Farbstoffen) Aluminium enthalten sein, welches wie bereits oben erwähnt keinen besondern positiven Einfluss auf die Wirkungsweise weiblicher Geschlechtshormone hat.
Ammoniak-Zuckerkulör (E-Nummer: E150c)
Gibt flüssigenLebensmitteln wie Balsamico-Essig, Bier oder Cola seine karamellige Farbe. Es wird durch extremes Erhitzen besonders zuckerhaltiger Lebensmittel extrahiert. Dieser Prozess wird industriell allerdings durch die Zugabe von Karbonaten und Säuren beschleunigt. Dabei entstehen auch Zuckerkulörverbindundungen mit Ammonium, Ammoniak oder diversen Sulfiten, welche durch die Nummerierungen E150a bis E150c gekennzeichnet sind.
Interessanterweise dürfen synthetische Zuckerkulöre nicht in Kakao, Kaffe, Brot oder Schokolade verwendet werden, weil dadurch von den Herstellern eine höhere Qualität behauptet werden könnte. Vor allem die Ammoniak-Zuckerkulör (E150c) steht im Verdacht es könnte das Immunsystem schwächen. Bei der Herstellung diverser Zuckerkulör sollen außerdem Abfallstoffe entstehen, die stark krebserregend sind.
Weitere Lebensmittelzusatzstoffe, über die sich Konsumenten vor ihrem nächsten Einkauf eingehender informieren sollten sind.
Gelborange S (E110)
Cochenillerot A (E124)
Allurarot AC (E129)
Litholrubin BK (E180)
Calcium-Dinatrium-EDTA (E385)
Quiljae-Extrakt (E999)