Vielleicht hattet ihr auch schon einmal das Gefühl, dass euch sprichwörtlich die Spucke wegblieb? Ein trockener Mund oder auch Mundtrockenheit genannt, ist wahrlich kein schönes Gefühl. Ganz gleich ob im privaten Umfeld oder vor einer wichtigen, mündlichen Prüfung, einer Präsentation vor den Kunden und dem Chef.. Es ließen sich wohl zahlreiche Situationen aufzählen, in denen die Mundtrockenheit schichtweg unangenehm und auch peinlich werden kann.
Doch wie entsteht die Mundtrockenheit überhaupt?
Im medizinischen Fachjargon wird die Mundtrockenheit auch als Xerostomie bezeichnet. Sie entsteht vor allem durch einen fehlerhaften bzw. unzureichenden Speichelfluss in eurer Mundhöhle. Der Speichel im Mund ist deshalb so wichtig, um Nahrung genug einzuspeicheln, damit ihr sie ordentlich schlucken könnt und sie genügend „flutscht“. Die zweite große Aufgabe des Speichels ist die Reinigung und „Instandhaltung“ der Mundhöhle. Durch einen stetigen Speichelfluss haben Bakterien, Pilze oder Keime, sowie Nahrungsreste keine Chance, sich ungehindert auszubreiten. Fehlt also eine ausreichende Speichelproduktion, entsteht nicht nur die Mundtrockenheit, sondern auch die Gefahr einer Infektion oder ähnlichem. Zudem ist ein trockener Mund auch vom Gefühl ziemlich unangenehm.
Welche Menschen sind von der Mundtrockenheit betroffen?
In den allermeisten Fällen betrifft die verminderte Speichelproduktion und die daraus resultierende Mundtrockenheit vor allem ältere Personen. Hier lassen in der Regel etliche Körperfunktionen nach, dazu gehört auch die Produktion von Speichel. Allerdings sind nicht nur zwingend ältere Personen betroffen. Diverse Krankheiten, die Einnahme bestimmter Medikamente, sowie der Eintritt in die Wechseljahre, können der Auslöser für den trockenen Mund sein.
Gängige Symptome und Begleiterscheinungen
Das wohl eindeutigste Symptom der Mundtrockenheit ist natürlich der trockene Mund. Dieser kann so trocken sein, dass vor allem das Schlucken schwer fällt. Diese Trockenheit kann sich bis in den Rachen ziehen und dort unangenehmes Kribbeln oder ein kratziges Gefühl auslösen. Durch die verminderte Speichelproduktion verändert sich somit auch die Konsistenz eben dieses- der Speichel wird zähflüssiger. Auch die Zähne werden dieser Störung betroffen: es bildet sich vermehrt Plaque, da der Speichel fehlt, können Bakterien die Zähne nahezu ungehindert angreifen, so dass es zu Zahnerkrankungen wie Karies kommen kann.
Auch das Zahnfleisch selbst wird angegriffen. Dadurch kann es zu einem schlecht riechenden Atem kommen. Ebenso unangenehm können sich Risse und Wunden im Mund oder dem Lippenbereich bilden. Neben erheblichen Schluckbeschwerden kann auch die Stimme betroffen sein. Vor allem Sprechbeschwerden und eine heisere Stimme weisen auf die Mundtrockenheit hin. Hinzu kommen Halsschmerzen und ein übermäßiges Durstgefühl- ein Alarmsignal des Körpers, dass er dringend Flüssigkeit benötigt. In extremen Fällen können auch die Sinne / Geschmacksnerven betroffen sein, auch die Nasengänge können mit der Zeit austrocknen und ihrerseits Schwierigkeiten bereiten.
Es ist immer von Fall zu Fall unterschiedlich, ob nur gewisse Symptome oder gar alle Symptome zusammen auftreten. Gesichert ist jedoch, dass es für viele Betroffene sehr unangenehm ist, überhaupt in dieser Situation zu stecken und keinen rechten Ausweg zu wissen. Zudem wird mehr und mehr der Alltag und das persönliche Wohlbefinden eingeschränkt.
Mit diesen Methoden gegen Mundtrockenheit vorgehen
Zum Glück gibt es einige Methoden oder Hilfestellungen, wie ihr gegen Mundtrockenheit vorgehen könnt.
Um den Speichelfluss anzuregen, kann es helfen etwas Cheyenne-Pfeffer auf das Zahnfleisch oder die Zunge zu reiben. Der Körper regt den vermehrten Speichelfluss an, da der Pfeffer den Körper reizt und dieser Fremdkörper neutralisiert werden soll. Wenn ihr keinen Pfeffer nutzen wollt, solltet ihr es mit einer Zitronenscheibe auf der Zunge versuchen. Sauer macht nicht nur lustig, sondern löst wie der Pfeffer eine besonders starke Reaktion hervor, daher bildet der Körper bzw. die Drüsen vermehrt Speichel. Als andere Alternative ist Zitronensaft mit etwas Honig empfehlenswert, da der Honig auch den Mundraum desinfiziert und Entzündungen vorbeugt.
Ebenso empfehlenswert, aber ziemlich unbekannt ist die Verwendung von Aloe-Vera-Saft. Er enthält bestimmte Inhaltsstoffe in Form von Nährstoffen und Antioxidantien, diese regen die Speichelproduktion an und spenden gleichzeitig Feuchtigkeit. Eines der einfachsten Gegenmittel ist natürlich die Zufuhr von Flüssigkeit. Im besten Falle: einfaches Leitungswasser. Dieses könnt ihr immer in einer Flasche in der Tasche mit euch führen und habt es in der Regel schnell parat.
Wie schaut es in eurer Wohnung, bzw. dem Schlafzimmer aus? Eine Ursache für einen trockenen Mund kann eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit sein, dadurch trocknen die Schleimhäute sehr rasch aus. Ihr solltet also darüber nachdenken, euch einen Luftbefeuchter (nicht Entfeuchter) ins Schlafzimmer zu stellen. Durch diese Maßnahme kann sich auch euer Schlaf verbessern.
Sehr viele Medikamente können Mundtrockenheit auslösen und sie sogar verschlimmern. Wenn ihr auf Medikamente angewiesen seid, solltet ihr auf jeden Fall euren behandelnden Arzt um Rat fragen und ihn ggf. um ein alternatives Medikament bitten. Ebenso solltet ihr auf eure Atmung achten und nur durch die Nase einatmen. Habt ihr hierbei Schwierigkeiten (Allergien oder Ähnliches) solltet ihr dies mit eurem Arzt besprechen.
Dinge, die kontraproduktiv bei Mundtrockenheit sind
Wie wir oben Dinge beschrieben haben, die bei Mundtrockenheit sehr gut helfen, gibt es jedoch Verhaltensweisen, die sich eher negativ auf die Trockenheit im Mund auswirken können. Dazu zählen zum Beispiel gewisse Lebensmittel wie Brot mit sehr harter Kruste, übermäßig gewürzte Soßen oder sehr starke und scharfe Gewürze. Auch sehr salziges und saures Essen gehört nicht in einen ausgetrockneten Mund.
Achtet darauf, Zucker, Koffein (Kaffee, Tee) und auch Nikotin (Zigaretten) von eurer Liste zu streichen bzw. den Zucker in Lebensmitteln zu minimieren. Durch den verminderten Speichel kann der Zucker ungehindert eure Zähne angreifen und so schwere Schäden hervorrufen. Kaffee und Nikotin trocknen die ohnehin gereizten Schleimhäute nur noch mehr aus.
Viel sinniger ist es, zusammen mit dem Hausarzt eures Vertrauens nach der Ursache eurer Mundtrockenheit zu suchen. Dabei kann auch ein Tagebuch helfen, schreibt euch zum Beispiel Situationen auf, in denen ihr die Mundtrockenheit beobachtet habt, was ihr gegessen oder getrunken habt. Auch die Verwendung von Medikamenten solltet ihr euch notieren und eurem Arzt mitteilen.
Wenn ihr all diese Tipps beherzigt, gehört die Mundtrockenheit hoffentlich schon bald der Vergangenheit an.