Schadet Sonnencreme dem Körper?
Dass man sich vor der Sonne schützen sollte, ist kein Geheimnis. Wer keinen Sonnenbrand riskieren möchte, sollte daher regelmäßig zur Sonnencreme greifen. Schließlich sind mit dem Sonnenbrand einige mögliche Risiken verbunden, die sich niemand wünscht. Doch sollte man sich wirklich immer eincremen, wenn man das Haus an einem sonnigen Tag verlässt? Kann zu viel Sonnencreme dem Körper schaden? Beeinflusst Sonnenmilch die Vitamin-D-Produktion im Körper negativ? Bevor wir diese Fragen klären, ein paar allgemeine Fakten zu UVA Strahlung und Vitamin D.
Der Unterschied zwischen UVA und UVB
UVA-Strahlen dringen tief in die Hautschichten, die Dermis, auch Lederhaut genannt, ein. In den Zellen produzieren sie freie Radikale, die die Zellen langfristig verändern und schädigen können. Die möglichen Folgen sind Hauterschlaffung und Festigkeitsverlust, Faltenbildung, Entwicklung einer Sonnenallergie, Pigmentstörungen, Hautkrebs. UVB-Strahlen hingegen dringen in die Epidermis, auch Oberhaut genannt, ein. Ihr verdanken wir im Sommer die schöne Bräune. Durch UVB-Strahlen kann der Körper Vitamin D bilden. Zu viel Strahlung kann jedoch zu Verbrennungen, allergische Reaktionen oder Hautkrebs führen.
Wie bildet sich Vitamin D?
Während im Winter immer mehr zu Vitamin D3 Tabletten oder Topfen greifen, bietet uns der Sommer viele Möglichkeiten an um unseren Vitamin D Mangel auszugleichen. Denn 80-90 % werden durch UVB Strahlen gebildet. Die restlichen fehlenden 10-20 % können über die Ernährung ausgeglichen werden. Fette Fischsorten, Lachs, Makrele und Hering oder Leber und Eigelb eignen sich dafür perfekt. Der Tagesbedarf liegt bei 20 Mikrogramm. Um diesen zu erreichen, sollte man täglich, je nach Hauttyp, Hände, Gesicht und Teile von Armen und Beine ca. fünf bis 25 Minuten in die Sonne halten. So gelangen die UVB-Strahlen unter die Haut und regen die D3-Produktion an.
Wofür braucht der Körper eigentlich Vitamin D?
Die D-Vitamine sind für den Stoffwechsel, das Immunsystem und den Knochenaufbau notwendig. Vitamin D ist für die Bildung und Stärkung von Knochen und Zähnen zuständig. Das Vitamin ist essentiell für die Regulation des Mineralstoff-Haushalts, für die Aufnahme von Kalzium, Magnesium und Phosphaten. Zudem stärkt es das Immunsystem, wirkt tumorvorbeugend. Außerdem kann sich Vitamin D auf die Stimmung auswirken. Ein Vitamin D Mangelkann verschiedene Erkrankungen auslösen. Winterdepression kann durch Vitamin D Mangel ausgelöst werden. Es ist also keine Einbildung, wenn man sich im Winter antriebsloser fühlt. Genügend Vitamin D schützt daher vor Depressionen, aber auch Parkinson, Demenz und Rachitis. Auch Asthma Patienten sollten regelmäßig die Sonne suchen, denn Vitamin D lindert die Asthmasymptome.
Wird Vitamin-D-Mangel durch Sonnenmilch begünstigt?
In unseren Breitengraden ist die Sonneneinstrahlung vor allem im Winter deutlich geringer als beispielsweise im Mittelmeerraum. Es ist daher keine Überraschung, dass der Vitamin-D-Mangel weiter verbreitet ist, als man denkt. Einen Vitamin-D-Mangel begünstigen wir auch wenn wir die meiste Zeit in Gebäuden verbringen. Wenn man dann auch noch eingecremt in die Sonne geht, reflektieren die weißen Partikel in der Sonnencreme die UV-Strahlen. Dies führt dazu, dass bei Lichtschutzfaktor 15 nur noch 7 % der UV-Strahlen in die Haut gelangen. Das bedeutet, Sonnencreme ist verantwortlich dafür, dass weniger Strahlung aufgenommen und dadurch weniger Vitamin D produziert wird. Es beeinträchtigt also die Vitamin-D Produktion.
Dennoch darf man nicht vergessen, dass regelmäßiges Eincremen wichtig für den Schutz vor Verbrennungen, Schädigungen der Zellen und Hautkrebs ist. Daher wird von Experten nun empfohlen, die Haut auch mal ein paar Minuten ungeschützt in die Sonne zu halten. Den restlichen Tag über sollte man sich jedoch eincremen. Wer durch die Arbeit oder im Urlaub schon viel Zeit in der Sonne verbringt, sollte sich nicht ungeschützt in der Sonne aufhalten, da trotz Sonnencreme genügend UV-Strahlen auf die Haut gelangen.
Kann zu viel Sonnencreme dem Körper schaden?
Die Meinungen spalten sich beim Thema Sonnenmilch. Während die einen ganz gerne mal aufs Eincremen vergessen oder gar verzichten, sind andere penetrant dahinter, sich eifrig vor der Sonne zu schützen. Aber auch zu viel Sonnencreme kann dem Körper langfristig schaden. Experten warnen, Sonnencreme macht leichtsinniger. Jene die sich viel eincremen neigen dazu länger in der Sonne zu bleiben, als es die Haut verträgt. Denn Sonnenmilch allein schützt die Haut nicht vollkommen. Man sollte seiner Haut trotzdem regelmäßige Pausen gönnen. Aufenthalte im Schatten sollten an sonnigen Tagen daher unbedingt eingeplant werden.
Wir halten fest, Sonnenstrahlung tut der Seele und dem Körper gut. Ein regelmäßiger Aufenthalt im Freien ist daher empfehlenswert für die Gesundheit. Auf die Sonnenmilch sollte man jedoch nicht vergessen. Dabei gilt, ein gesundes Mittelmaß ist der Schlüssel. Natürlich sollte man nicht völlig aufs Eincremen verzichten, aber auch zu viel Sonnenmilch, kann sich negativ auswirken und die Vitamin D-Produktion einschränken.